Walderlebnisfreizeit Sommer 22

21 Kinder im Alter zwischen 7 und 11 Jahren versammeln sich zwar noch ein bisschen verschlafen, aber auch gespannt auf das kommende Programm im Lennebergwald in Mainz-Budenheim. Die ersten spielen schon vergnügt mit ihren Diabolos, andere währenddessen werden noch einmal von ihren Mamas, Papas, Omas oder Geschwistern zum Abschied gedrückt, bevor es nun endlich mit der Walderlebnisfreizeit von der Naju losgehen kann. Ein Wolfsgeheul gefolgt von zwei Krähen-Rufen ertönt. Dies ist das Zeichen der Betreuerinnen, dass das Programm nun anfangen kann. Durch Kennenlernspiele kommen sich die Kinder näher und knüpfen erste Kontakte. Da der erste Tag das Thema „Bäume und Pflanzen“ trägt, können die Kinder Bäume messen und mithilfe einer App das Alter der Bäume bestimmen oder anhand von Blättern und Früchten die Baumart erkennen. Es ist bemerkenswert, wie sehr die Teilnehmer*innen sich schon auskennen und mit Wissen oder Fakten prahlen können. „Da können selbst die Teamerinnen noch etwas dazu lernen“, schmunzelt Mara.   Der zweite Tag beginnt mit einer Exkursion zum Thema Klimawandel. Es geht durch den Wald bergauf, während die Kinder spielerisch versuchen, wie ein Wolf den Berg hochzuschleichen. Die Kinder können die Folgen des Klimawandels sehen:

Obwohl es erst Anfang August ist, bedeckt eine große Blätterschicht den Boden. Das liegt daran, dass durch die extreme Hitze der vergangenen Wochen die Blätter verbrannt sind, sodass sie nun schon auf den Boden fallen. Auch wenn dieses Schauspiel durch die rote und braune Färbung der Blätter schön aussieht, sind wir uns alle einig, dass das nicht gut für die Bäume und Tiere des Waldes ist. „Klimawandel ist doof!“, bemerkt Nina.

Am Schloss Waldthausen wird Mittagspause gemacht. Vergnügt spielen die Kinder Spiele zum Thema Tiere. Auch das Diabolo kommt erneut zum Vorschein, was so gerne gespielt wird, dass ein paar Kinder es den ganzen Weg über mitgetragen haben.

Es werden Kunststücke und Hochwürfe geübt und manche sind sogar so talentiert, dass auch die Betreuerinnen sprachlos sind.

 

 

Es erfolgt das Zusammenrufen der Gruppe durch das Wolfsgeheul, bei dem viele der Teilnehmer*innen, vergnügt Verstärkung leisten. So kommt es zu einem lauten „Auuuu“, welches auch noch am anderen Ende des Lennebergwaldes zu hören sein könnte. Danach kann am Nachmittag alles Erlernte zum Thema Tiere und Bäume in die Forschertagebücher eingetragen werden. Diese helfen, das Wissen zu Wald und Natur zu verinnerlichen.

Am nächsten Tag können die Kinder ihr Wissen in einem Wasser-quiz unter Beweis stellen und anschließend einen Weiher im Lennebergwald besuchen. Auch hier sind die immensen Folgen der extremen Hitze zu erkennen: Was einst mal ein großer Weiher war, ist jetzt eine kleine Wasserstraße geworden. Alles andere ist ausgetrocknet, sodass man sogar fast über den Weiher laufen könnte. Trotzdem ist die Erde feucht genug, dass Wildschweinspuren zu erkennen sind. Erstaunt beobachten die Kinder die Spuren und reden auch noch auf dem Rückweg über die Entdeckung.

 

Nach der Mittagspause besucht uns ein Jäger, der geduldig die vielen Fragen beantwortet, die die Kinder an ihn haben: Was sind die Aufgaben als Jäger? Warum gibt es Jäger? Was macht am meisten Spaß? Wie kommt man zu dem Beruf? In einer Nachbesprechung lernen die Kinder Vor- und auch Nachteile des Jagens kennen und können sich so ein eigenes Bild von der Tätigkeit erschaffen. Nachmittags dreht sich alles um das Thema Müll. Erstaunt wird festgestellt, dass ein Apfel zwar nur 3 Monate braucht, bis er zersetzt ist, eine Bananenschale dagegen schon 5 Jahre. Und eine weggewordene OP-Maske ganze 200 Jahre. Die Kinder kommen zum Schluss: Der Abfall kommt in den Mülleimer und nicht in die Natur! Anschließend gibt es eine Bastelaktion, die das Konzept des „Upcycling“ näherbringt. Beim Upcycling (englisch up „nach oben“ und recycling „Wiederverwertung“) werden Abfallprodukte oder (scheinbar) nutzlose Stoffe in neuwertige Produkte umgewandelt. Bei dieser Form des Recyclings kommt es zu einer stofflichen Aufwertung. Aus leeren Tetrapacks wurden 21 schöne, bunte und kreative Vogelfutterhäuser gebastelt, die kunstvoll verziert wurden. 

Am Donnerstag kommen wir noch einmal auf den Klimawandel zu sprechen. Dadurch, dass eine Betreuerin Klimaschutz studiert, kann sie alle neugierigen Fragen beantworten und viel erklären. Vom Treibhauseffekt über den Unverpackt-Laden bis hin zu Windrädern werden viele Aspekte, die den Klimawandel vorantreiben, aber auch verringern können, behandelt. Auch auf den eigenen Verbrauch wird aufmerksam gemacht, der unter dem Namen ökologischer Fußabdruck erklärt wird.  Dieser gibt an, wie stark das Ökosystem und die Ressourcen der Erde beansprucht werden. Der ökologische Handabdruck dagegen versinnbildlicht, was jemand bereits erreicht hat - er zeigt also, was man an ökologischen Fortschritten schon erreicht hat, statt was noch zu tun bleibt. Auch diesen konnten sich die Kinder bewusst machen, indem sie ihre Hand mit Buntstiften umrandet haben und in die Mitte dieses Handabdrucks ihr eigenes nachhaltiges Verhalten geschrieben haben.

 

Am Freitag konnten die Kinder zum Abschluss bei einer Schatzsuche Wissen wiederholen. Bei einem Fazit zur Woche hielten fast alle Kinder beide Daumen hoch und erzählten begeistert von ihren persönlichen Highlights der Woche. Viele bemerkten euphorisch, dass sie in dieser Woche viel Wissen zum Thema Natur und Umweltschutz erlangt haben und nun wissen, was sie persönlich verbessern können, um sich nachhaltiger zu Verhalten. Die Kinder konnten viel Zeit in der Natur verbringen und die Natur mit allen Sinnen erfahren: Beim Wandern durch das Herabgefallene Laub, Beobachten von Wasser am Weiher oder beim Nachahmen von Tierlauten wie dem Wolfsgeheul. Im Laufe der Woche hat sich eine starke Truppe gebildet, die geprägt von Zusammenhalt, Begeisterung und gleichen Interessen war. Eine Gruppe von kleinen Forschern mit großen Interessen.

 

„Nächstes Mal will ich wieder bei der Freizeit dabei sein!“, ruft Gerald.

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